Augen und Bluthochdruck

24.08.2022
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Erhöhte Ursache für Herzinfarkt oder Schlaganfall

Herzkreislaufkrankheiten stehen bei den Todesursachen nach wie vor an erster Stelle. Die arterielle Hypertonie (hoher Blutdruck) ist der wichtigste Risikofaktor für deren Entstehung. Viele Betroffene wissen dabei gar nicht,  dass sie an einem erhöhten Blutdruck leiden und dadurch eine hohes Risiko haben einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder ein Nierenversagen zu erleiden. Der Bluthochdruck führt auch zu Schäden und Verengungen an den kleinen Blutgefässen des Auges. Die daraus resultierenden Durchblutungsstörungen können zu Sehverschlechterungen bis hin zur Erblindung führen. Eine frühzeitige Erkennung und entsprechende Behandlung des Bluthochdruckes kann Folgeschäden an den Augen mindern oder vermeiden.

Ursache der Augenbeteiligung

Ein konstant hoher Blutdruck führt zu erhöhten Scherkräften an den Gefässwänden. Dadurch werden diese geschädigt und Ablagerungen von Feststoffen wie Fetten und Eiweissen so begünstigt. Dies bezeichnet in der Medizin man als Arteriosklerose (Gefässverkalkung). Mit zunehmender Verkalkung werden die Blutgefässe immer enger und im schlimmsten Fall kommt es zum kompletten Gefässverschluss mit verminderter oder fehlender Durchblutung der betroffenen Organe (Ischämie). Dieser Prozess kann alle Blutgefässe des Körpers betreffen, so auch die kleinen Netzhautgefässe des Auges (hypertensive Retinopathie). Aufgrund der Durchblutungsstörung und der daraus entstehenden Minderversorgung des Auges mit Sauerstoff, kommt es zu Schäden an den Augen. Diese nehmen mit der Dauer des unbehandelten Bluthochdruckes zu.

Was sind mögliche Komplikationen der hypertensiven Retinopathie?

Arteriosklerotische Veränderungen an den Blutgefässsen führen zu Störungen des Blutflusses. Durch die Minderversorgung der Netzhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen können verschiedene Komplikationen entstehen;

  • Netzhautablösungen (Amotio retinae)

  • Degeneration der Sehnnervfasern (Optikusatrophie)

  • Gefässverschlüsse (arterielle und venöse)

  • Bildung von Gefässaussackungen (Aneurysmen) mit Gefahr der Ruptur und Blutung

Für Betroffenen kann dies eine starke Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, mit unter anderem Gesichtsfeldausfällen, Sehschärfenminderung und Störungen des Farbsinns bedeuten.

Wie macht sich der Bluthochdruck am Auge bemerkbar?

Ein chronisch zu hoher Blutdruck lässt sich häufig nur über regelmässige Untersuchungen beim Arzt und Check-ups feststellen. Dies aus dem Grund, weil Betroffene lange Zeit keine Symptome bemerken. So treten auch Sehstörungen erst bei fortgeschrittenem Krankheitsstadium auf. Kommt es zu einer akuten (plötzlichen) Blutdruckentgleisung, so kann dies häufig mit Schmerzen am Kopf und an den Augen einhergehen.

Diagnose der hypertensiven Retinopathie

Das Netzhautgewebe weist bei einem über längere Zeit erhöhten Bluthochdruck typische Veränderungen auf. Mit Hilfe der Funduskopie (Augenhintergrund-Spiegelung) kann der Augenarzt die Netzhautgefässe auf einfache Weise und sehr genau betrachten und beurteilen. Der Patient erhält zum Zweck des besseren Einblickes lediglich pupillenerweiternde Augentropfen. Die Untersuchung ist schmerz- und belastungsfrei. Dabei lassen sich bereits früh kleinste Schäden an den Blutgefässen feststellen. Dadurch kann rechtzeitig eine entsprechende Behandlung des Bluthochdruckes eingeleitet werden.

Therapie

Die wichtigste Massnahme ist eine optimale Einstellung des Blutdruckes. Dazu müsen in den meisten Fällen blutdrucksende Medikamente eingenommen werden. Eine entsprechende Lifestyle-Modifikation mit Gewichtsreduktion, Ernährungsanpassung und moderatem Ausdauersport ist ebenso wichtig. In regelmässigen Zeitabständen sollten Blutdruckkontrollen zur Überprüfung der Werte und Therapiemassnahmen erfolgen. Beim Augenarzt sollten in definierten Zeitabständen Verlaufskontrollen mit Netzhautspiegelung erfolgen. Über die Optimierung der Blutdruckwerte kommt es in vielen Fällen zur Rückbildung der Schäden am Netzhautgewebe und dadurch zu einer Erholung der Sehschärfe. Die Gefässverkalkungen lassen sich allerdings nicht rückgängig machen.

Check-ups beim Augenarzt in regelmässigen Zeitabständen

Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt sind die wichtigste Massnahme zur Prävention von Bluthochdruck-bedingten Schäden an den Augen und Augenerkrankungen im Allgemeinen. Die Entstehung einer hypertensiven Retinopathie lässt sich nur auf diese Weise vermeiden. Ist eine arterielle Hypertonie bereits bekannt, so sollten selbstverständlich auch regelmässige Verlaufskontrollen des Blutdruckes und weiterer allfälliger Risikofaktoren für die Entwicklung von Herzkreislauferkrankungen beim Hausarzt erfolgen.
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