Altersbedingte Makuladegeneration

22.08.2022
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Sehverlust im Alter

Die altersbedingte Makuladegeneration (kurz AMD) ist die häufigste Ursache für Sehverlust und Erblindung im höheren Alter. Die Störung betrifft die Netzhautmitte, und zwar einen umschriebenen Bereich auf der Netzhaut, die Macula lutea. In ihrem Zentrum liegt die sog. Fovea centralis, eine Netzhautgrube mit der grössten Dichte an Sinneszellen. An dieser Stelle ist unsere Sehschärfe am höchsten. Die AMD wird in zwei verschiedene Formen unterteilt, die trockene (nicht-exsudative) Form ist langsam progredient, während die feuchte (exsudative) Form sich schnell über Wochen bzw. wenige Monate entwickelt. Die Erkrankung ist nicht heilbar. Eine vollständige Erblindung lässt sich aber durch rechtzeitige Behandlungen stoppen. Regelmässige Augenuntersuchungen ermöglichen Früherkennung und Therapie und sind daher entscheidend bei der Prävention der altersbedingten Makuladegeneration.

Entstehung und Ursache

Hauptmechanismus bei der Entstehung der AMD sind Alterungsprozesse des Deckgewebes der Netzhaut (Pigmentepithel). Es kommt zu einer verminderten Regenerationsfähigkeit dieses Pigmentepithels und Stoffwechselendprodukte sammeln sich zunehmend in der Netzhaut an. Die Sinneszellen werden dadurch in ihrer Funktion beeinträchtigt. Zu den Risikofaktoren zählen eine genetische Prädisposition (Veranlagung) und eine intensive Sonnenstrahlung. Zudem scheinen Auslöser von Herzkreislauferkrankungen auch eine AMD zu begünstigen, zu diesen gehören:; Bluthochdruck, Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht und eine ungünstige Ernährungsweise (Ernährung mit Gemüse und Fisch senkt das Risiko).

Formen und Symptome

Nicht-exsudative, trockene Form

Bei dieser Form, die in den meisten Fällen vorliegt, kommt es zu einem langsam fortschreitenden Untergang der Netzhaut-Deckschicht und der Sinneszellen. Betroffene bemerken eine zunehmende Sehverschlechterung die sich schleichend innerhalb von Jahren und teilweise sogar Jahrzehnten entwickelt.

Exsudative, feuchte Form

Die feuchte AMD kann sich aus der trockenen Form entwickeln. Hier kommt es zur Neubildung von Blutgefässen, welche mit der Zeit unter die Netzhautdeckschicht einwachsen. Ausgelöst wird dieser Prozess durch das VEGF-Hormon (vascular endothelial growth factor, ein Wachstumshormon). Es ist eine Reaktion des Körpers auf den Gewebeschaden in der Netzhaut. Die neugebildeten Gefässe haben dünne Wände und sind instabil. Sie werden leicht beschädigt, was zum Flüssigkeitsaustritt unter die Netzhautoberfläche führt. Auf diese Weise entsteht ein Makulaödem. Die Krankheit schreitet rasch voran; es kommt zu plötzlichen Sehstörungen mit Verzerrtsehen (Metamorphopsien), Störungen des Farb- und Kontrastsehens bis hin zum Sehverlust.

Bei beiden Formen kommt es zu einer Verschlechterung der Sehschärfe sowohl für den Nahbereich als auch für die Ferne. Gesichtsfeldausfälle treten mit der Zeit auf und werden von Betroffenen beispielsweise als zentraler grauer Fleck wahrgenommen.

Diagnose

Der Augenarzt kann an der Spaltlampe nach Weitstellung der Pupillen das Netzhautgewebe und insbesondere die Macula lutea beurteilen. Bereits im Frühstadium der AMD zeigen sich Veränderungen in der Deckschicht der Netzhaut; abgelagerte Abbaustoffe (Drusen), Gewebeuntergang sowie krankhafte Wucherungen der geschädigten Netzhaut werden ersichtlich. In späten Stadien kommen Blutungen sowie Abhebungen der Netzhaut hinzu. Weitere Untersuchungsmethoden zur Sicherung der Diagnose, für Verlaufsbeobachtungen und Wahl entsprechender Behandlungsformen sind:

Optische Kohärenztomogafie (OCT): exakte Methode zur Beurteilung der Netzhautschichten

Fluoreszenzangiografie: Betrachtung des Netzhautgewebes und deren Blutgefässe

Behandlungsmöglichkeiten

Bereits eingetretene Netzhautschäden lassen sich leider nicht mehr rückgängig machen. Eine kausale Therapie, d.h. Behandlung der Ursache der AMD, existiert zurzeit nicht. Daher sind vorsorgliche augenärztliche Untersuchungen in regelmässigen Zeitabständen die wichtigste Massnahme in der Prävention der Entstehung einer Makuladegeneration. Daneben sollten Risikofaktoren wie Rauchen, übermässige Sonnenexposition bzw. fehlender Sonnenschutz und einseitige ungesunde Ernährung möglichst vermieden werden.

Die Progression des Schadens kann bei der trockenen Form durch die Gabe von Antioxidantien (Vitamine) verringert werden. Bei der feuchten AMD besteht die Möglichkeit, das Fortschreiten der Erkrankung zu vermeiden, indem die Gefässneubildung im Netzhautgewebe unterdrückt wird. Hierfür wird in regelmässigen, ca. monatlichen Sitzungen, ein Stoff in den Glaskörper injiziert, welcher das Wachstumshormon (VEGF) hemmt. In manchen Fällen kann die Sehleistung dadurch sogar etwas verbessert werden.

Die Anpassung einer entsprechenden Brille sowie Orientierungs- und Mobilitätsübungen sind weitere unterstützende Massnahmen für den Alltag.

Ohne Behandlung kommt es bei der altersbedingten Degeneration der Macula in jedem Fall zum Verlust der Sehfähigkeit. Die AMD hat gravierende Folgen auf den Alltag der Betroffenen. Beste Massnahme zur frühzeitigen Erkennung der Krankheit sind regelmässige Check-ups beim Augenarzt. Ihre Augenärzte in Zürich Wallisellen stehen Ihnen für eine Beratung und Fragen gerne zur Verfügung und führen eine vollumfängliche Augenkontrolle durch. Kontaktieren Sie uns für einen Termin.