Augenprobleme – wann ist
eine Abklärung erforderlich?

24.08.2022
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Vielfältige Probleme und Ursachen

Der Sehsinn ist für den Menschen unerlässlich. Eine verminderte Sehfähigkeit, Schmerzen und andere Störungen im Bereich der Augen empfinden wir daher als bedrohlich. Die Ursachen für Augenprobleme können sehr vielfältig sein. So können zum Beispiel Gründe für eine Augenrötung von völlig harmlos bis hin zum augenärztlichen Notfall reichen. Um behandlungsbedürftige Augenerkrankungen nicht zu verpassen, sollte bei Augenbeschwerden – ob akut oder seit längerer Zeit bestehend – stets ein Augenarzt konsultiert werden.

Im Folgenden wird auf die häufigsten Augenprobleme kurz eingegangen. Eine augenärztliche Kontrolluntersuchung und vorsorgliche Check-ups werden bei Beschwerden und zur Erhaltung der Augengesundheit jedoch stets empfohlen.

Rote Augen

Ein häufiges Leitsymptom ist das rote Auge. Es kann im Rahmen von Allergien oder zum Beispiel bei Reizungen der Bindehaut entstehen. Auch eine Unterblutung der Bindehaut (Hyposphagma) kann oft Ursache sein, sie ist ungefährlich und eine spezifische Behandlung nicht erforderlich. Augenrötungen können aber auch Ausdruck einer ernsthaften Störung sein und eine augenärztliche Untersuchung ist zu deren Ausschluss oft unerlässlich. Zum Beispiel eine bakterielle Entzündung der Hornhaut (Keratitis) äussert sich unter anderem mit einem geröteten Auge, und kann unbehandelt dem Auge schaden. Ein sog. Glaukom-Anfall geht auch häufig mit einer Rötung der Augen einher und ist ein augenärztlicher Notfall.

Verminderte Sehfähigkeit und Sehverlust

Plötzlich schlechteres Sehen oder sogar ein plötzlicher (akuter) Sehverlust kann Symptom verschiedener Erkrankungen sein. Je nach Ursache können dabei Schmerzen auftreten oder gänzlich fehlen. Bei der akuten Sehminderung bzw. Sehverlust sollte in jedem Fall umgehend ein Augenarzt konsultiert werden. Ist der Sehverlust von Schmerzen begleitet können Erkrankungen im Bereich des Sehnervens (Arteriitis temporalis), ein akuter Glaukom-Anfall, Entzündungen der Regenbogen- oder Hornhaut mögliche Auslöser sein. Beim schmerzlosen Sehverlust hingegen kommen unter anderem Verschlüsse von Gefässen, ein Sehnervinfarkt oder Ablösungen der Netzhaut als Ursache in Frage. Ist die Sehverschlechterung hingegen schleichend aufgetreten, so kann dies z.B. durch einen grauen Star (Katarakt), Fehlsichtigkeiten oder eine Hornhautverkrümmung bedingt sein. Hier ist eine zeitnahe Vorstellung beim Augenarzt empfehlenswert, es handelt sich jedoch nicht um einen Notfall.

Sehen von Doppelbildern

Die Diplopie (Sehen von Doppelbildern) kann vielerlei Ursachen haben. Vorübergehend können Doppelbilder z.B. bei starker Müdigkeit, Schielerkrankungen, Fehlbildungen oder Verkrümmungen der Hornhaut (Keratokonus) sowie im Rahmen eines grauen Stars (Katarakt)  auftreten. Allerdings können auch ernste Erkrankungen der Augen oder im Gehirn dazu führen. Die Diplopie sollte daher stets augenärztlich abgeklärt werden. Ernstzunehmende Auslöser können sein;

  • Traumatisch, z.B. Verletzungen und Frakturen im Bereich des Augenhöhlenbodens

  • Störungen oder Erkrankungen im Bereich der Augenmuskeln (z.B. Lähmungen)

  • Entzündungen oder Tumoren der Augen

  • Tumoren im Gehirn

Fremdkörper

Ein Fremdkörpergefühl in den Augen kann z.B. bei Bindehaut-, Hornhaut- und Augenlidentzündungen auftreten. Weitere Gründe können eine Endokrine Orbitopathie oder das Sicca-Syndrom (trockenes Auge) sein. Die häufigste Ursache sind jedoch Unfälle und Verletzungen. Gelangt Fremdmaterial ins Auge, so kann es zu Rötungen, Schmerzen, tränenden Augen kommen. Betroffene haben Schwierigkeiten das Auge offen zu halten. Oft bleibt das Fremdmaterial an der Augenoberfläche sitzen und lässt sich dann unter Umständen durch Ausspülen (fliessendes Wasser) entfernen. Bei tiefer gelegenen Fremdkörpern gelingt dies oft nicht, eine augenärztliche Behandlung ist dann notwendig um Schäden durch Entzündungsreaktionen zu verhindern. Durch Augentropfen kann Ihr Augenarzt auch kleinste Fremdkörper/Verletzungen an der Spaltlampe sichtbar machen. Das Auge wird anschliessend schmerzunempfindlich gemacht und das Fremdmaterial entfernt.

Augenlidschwellung

Schwellungen am Ober- bzw. Unterlid können zum Beispiel durch eine Infektion ausgelöst werden oder auch nicht-entzündliche Ursachen wie Allergien (z.B. Pollenallergie) haben. Bei der Augenlidentzündung treten neben der Schwellung typischerweise auch Schmerzen, eine Rötung und Überwärmung des Augenlides auf während die allergische Reaktion mit einer blassen, schmerzlosen Lidschwellung einhergeht. Da allerdings auch festsitzendes Fremdmaterial, Schäden durch Verletzungen oder aber Tumoren einer Augenlidschwellung zu Grunde liegen können sollte stets eine Untersuchung durch Ihren Augenarzt erfolgen.

Blendung

Von einer erhöhten Blendeempfindlichkeit spricht man, wenn Lichtquellen als störend empfunden werden. Das Gesichtsfeld wird überstrahlt und die Sehschärfe reicht nicht mehr aus. Typischerweise treten die Beschwerden bei Dämmerung auf und Betroffene klagen über eine erhöhte Blendung z.B. beim Autofahren. Mögliche Ursachen sind eine Linsentrübung wie beim grauen Star (Katarakt), Entzündungen der Hornhaut (Keratitis), Veränderungen im Bereich des Sehnervs oder eine Regenbogenhaut-Entzündung. Die einfallenden Lichtstrahlen werden aufgrund der Trübung verstärkt gestreut, was eine Verminderung der Kontrastschärfe zur Folge hat.  Daneben kann es auch im Rahmen von augenärztlichen Untersuchungen mit Erweiterung der Pupillen und nach Laser-Operationen bei z.B. Kurzsichtigkeit (refraktive Chirurgie) kurzzeitig zu einer erhöhten Blendeempfindlichkeit kommen, welche nach kurzer Zeit von alleine wieder verschwindet.

Ausfälle im Gesichtsfeld

Das Gesichtsfeld ist der gesamte Bereich, der beim geradeausblickenden Auge erfasst wird. Die Sehschärfe nimmt dabei von zentral nach peripher (zu den Seiten hin) ab, sodass die Wahrnehmung von seitlich gelegenen Objekten unschärfer ausfällt. Werden umschriebene Areale dieses Gesamtbildes nicht mehr erkannt, so spricht man von einem Gesichtsfeldausfall, auch Skotom genannt. Diese Gesichtsfelddefekte können verschiedene Ursachen haben:

Augenerkrankungen:

  • Grüner Star (Glaukom)

  • Netzhauterkrankungen

  • Augenliderkrankungen mit herabhängendem Lid (Ptose)

  • Makuladegeneration (AMD)

Erkrankungen im Bereich der Sehbahn oder des Gehirns:

  • Sehnerventzündungen wie bei der Multiplen Sklerose

  • Schlaganfall

  • Hirnblutungen

  • Tumoren

Auch Vergiftungen (z.B. Alkohol), Medikamente oder Migräne-Anfälle können Gesichtsfeldausfälle zur Folge haben. Mit augenärztlichen Vorsorgeuntersuchungen lassen sich viele Ursachen für Gesichtsfelddefekte frühzeitig erkennen. Um insbesondere schwerwiegende Erkrankungen nicht zu verpassen sollte jeder Gesichtsfeldausfall, auch wenn nur vorübergehend, unbedingt beim Augenarzt abgeklärt werden.

Wann sollten Sie zum Augenarzt?

Bei Problemen mit den Augen sollten Sie nicht zögern Ihren Augenarzt zu kontaktieren. Neu aufgetretene Augenprobleme, wie z.B. oben genannte, sollten stets abgeklärt werden. Weitere Beispiele für Beschwerden bei welchen Sie Ihren Augenarzt kontaktieren sollten sind:

  • Augenschmerzen

  • Hervortretende Augen (Exophthalmus)

  • Veränderungen der Pupillenweite

  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit

  • Herabhängendes Oberlid

  • Augenverletzungen

  • Neu aufgetretenes Schielen

  • Trockene Augen

Ob nun bei neu aufgetretenen oder seit längerer Zeit bestehenden Augenbeschwerden können Sie jederzeit Ihre Augenärzte in Zürich kontaktieren. Vorsorglich können Sie bei uns auch einen Termin für einen Check-up vereinbaren um der Entstehung von Augenkrankheiten vorzubeugen. In unserer Sprechstunde beraten wir Sie gerne und führen eine vollständige Untersuchung Ihrer Augen durch.