Augentumore

22.08.2022
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Was ist ein Tumor?

Der Ausdruck „Tumor“ beschreibt eine Gewebeschwellung bzw. Wucherung welche aus gutartigen oder bösartigen Zellen hervorgeht. Sogenannte benigne, d.h. gutartige Veränderungen sind ungefährlich, können allerdings durch Verdrängung von benachbarten Strukturen Symptome verursachen. Bei malignen (bösartigen) Wucherungen hingegen kann es zusätzlich zu einer Ausbreitung in benachbarte Gewebe und Organe kommen. Tumorerkrankungen können auch die Augen betreffen, sind jedoch selten. Unabhängig davon, ob der Tumor vom Auge selbst ausgeht, oder als Ableger aus einem anderen Primärtumor entstanden ist, kann es zu Störungen der Sehfähigkeit kommen.

Prinzipiell kann sich ein Tumor aus jedem Gewebe entwickeln und dementsprechend von allen Augenstrukturen seinen Ursprung nehmen. Im Folgenden einige Beispiele.

Augenlid

Ein Lidtumor ist in den allermeisten Fällen benigne (gutartig). Lokale Schwellungen oder Knoten sind häufig Ausdruck harmloser oder behandelbarer Veränderungen wie beispielsweise:

  • Blutschwämme (Hämangiome)

  • Fettablagerungen (Xanthelasmen)

  • Gerstenkorn –oder Hagelkorn (entzündliche Augenlidveränderungen)

Eine operative Entfernung kann bei Beschwerden oder kosmetischer Beeinträchtigung in Erwägung gezogen werden.

In seltenen Fällen kann ein Augenlidtumor allerdings auch bösartig sein. So kann z.B. das Basaliom (auch Basalzellkarzinom oder weisser Hautkrebs) das Augenlid befallen. Möglicher Auslöser ist neben einer genetischen Veranlagung vor allem eine erhöhte Sonneneinstrahlung bzw. ein fehlender Sonnenschutz. Zur Diagnosesicherung erfolgt eine Probebiopsie, d.h. eine Gewebsentnahme mit anschliessender histologischer Untersuchung. Handelt es sich um eine bösartige Veränderung, so ist Therapie der Wahl eine Operation mit vollständiger Entfernung des Tumors.

Tränenorgane

Geht ein Tumor von den Tränenorganen aus, handelt es sich in den meisten Fällen um harmlose Veränderungen. Beschwerden können im Rahmen einer Kompression der umliegenden Strukturen durch den Tumor auftreten und äussern sich dann beispielsweise durch Augenbewegungsstörungen, Entzündungen oder Beeinträchtigung der Sehfähigkeit. Knoten oder Schwellungen im Bereich der Tränenorgane sollten dennoch in jedem Fall augenärztlich abgeklärt werden, da sich, wenn auch sehr selten, ein bösartiger Tumor dahinter verbergen kann. Eine Biopsie gibt auch hier Aufschluss.

Bindehaut

Tumorerkrankungen der Konjunktiva (Bindehaut) sind selten und zumeist gutartig. Bösartige Tumore können direkt von der Bindehaut ausgehen, oder sich sekundär aus einer gutartigen Veränderung entwickeln. Beispiele für Bindehauttumore sind:

  • Limbusdermoid

  • Bindehautnaevus

  • Bindehautmelanom

Neu aufgetretene Schwellungen, Knoten oder Ähnliches sollte aus diesem Grund stets durch einen Augenarzt beurteilt werden. Ziel ist die komplette Entfernung des Tumorgewebes. Je nach Ausprägung und Bösartigkeit wird anschliessend eine Chemo- oder Strahlentherapie durchgeführt.

Gefässhaut (Uvea)

Aderhautnävi sind die häufigsten Tumore die direkt vom Auge ausgehen. Man findet sie bei ca. 10% der Bevölkerung. Der Nävus liegt unterhalb der Netzhaut und versursacht in den allermeisten Fällen keine Symptome. Selten kann es allerdings sekundär zu Gefässneubildungen und dadurch zu Flüssigkeitsansammlungen unter der Netzhaut kommen. Eine Sehverschlechterung kann die Folge sein. Ein Übergang in eine bösartige Veränderung ist nicht ausgeschlossen, weshalb augenärztliche Untersuchungen in regelmässigen Zeitabständen stets angezeigt sind.

Netzhaut (Retina)

Gutartige Tumore der Netzhaut gehen meist von Nervenfasern oder Blutgefässen aus und kommen meist im Rahmen einer vererbten Grundkrankheit (wie z.B. Neurofibromatose) vor. Der wichtigste maligne Netzhauttumor ist das Retinoblastom. Es ist angeboren oder tritt im frühesten Kindesalter auf. Erstsymptom ist zumeist eine gelblich-weiss erscheinende Pupille, rotes Auge oder Schielen. Früherkennung und Behandlung sind entscheidend für eine gute Prognose. Daher werden auch bei Kindern vorsorgliche Augenuntersuchungen empfohlen.

Sehnerv (N. opticus)

Beispiele für Tumore des Sehnerves sind das Optikusscheidenmeningeom und das Optikusgliom. Beides sind gutartige Veränderungen, können aber durch Verdrängung umliegender Strukturen zu ausgeprägten Sehstörungen führen. Eine Behandlung erfolgt je nach Lokalisation und Ausprägung. Operative Verfahren kommen selten zum Einsatz.

Augenhöhle

Ein Tumor der Augenhöhle kann seinen Ursprung von verschiedenen Geweben nehmen und z.B. von Knochen- oder Bindegewebe, Nervenfasern und Blutgefässen ausgehen. Des Weiteren können sich Tumore der Tränenorgane, des Schädels oder der Nasenhöhlen in die Orbita (Augenhöhle) ausbreiten. Sehstörungen treten in der Regel durch Kompression bzw. Verdrängung des Nachbargewebes auf. Bösartige Tumore sind selten und können durch Untersuchungen beim Augenarzt ausgeschlossen werden.

Kontrolle beim Augenarzt

Das Auge kann auch von Tumoren betroffen sein. Diese sind in den meisten Fällen gutartig. Augenärztliche Kontrollen zum Ausschluss eines bösartigen Tumors sollten in jedem Fall erfolgen, da eine Früherkennung, möglichst vor Ausbreitung des Krebses (Metastasen), entscheidend ist. Bei Knoten, Schwellungen oder ähnlichen Veränderungen am Auge, aber auch bei Sehminderungen, hervorstehenden Augen (Exophthalmus) oder Störungen der Augenbewegung sollten Sie einen Augenarzt kontaktieren. Wir führen entsprechende Untersuchungen durch und bieten auch Check-ups der Augen an, vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Augenarzt in Zürich Wallisellen.