Fehlsichtigkeiten
im Kindesalter

24.08.2022
  1. Start
  2. Fehlsichtigkeiten im Kindesalter

Schwere Folgen bei Nichterkennen

Fehlsichtigkeiten (Ametropien) im Kindesalter sind häufig. Oftmals werden sie weder vom Kind noch von den Eltern bemerkt. Gerade beim Kind kann jedoch eine unerkannte Kurz- oder Weitsichtigkeit folgenschwere Auswirkungen auf die Entwicklung des Sehsystems haben und in einer Schwachsichtigkeit (Amblyopie) enden. Das Erkennen und Behandeln von Fehlsichtigkeiten hat bei Kindern daher einen besonders hohen Stellenwert. Sinnvollerweise werden aus diesem Grund auch ohne Beschwerden regelmässige augenärztliche Untersuchungen empfohlen.

Fehlsichtigkeiten frühzeitig erkennen

Gutes Sehen ist wichtig für die kindliche Entwicklung und auch entscheidend für die korrekte Reifung des visuellen Systems. Besteht nämlich eine unbehandelte Fehlsichtigkeit, bei welcher z.B. die Brechkraft beider Augen unterschiedlich stark ist, so werden die Sehinformationen des schlechter sehenden Auges vom Gehirn unterdrückt und das betroffene Auge entwickelt eine Schwachsichtigkeit (Amblyopie). Nicht rechtzeitig erkannt, lässt sich die Amblyopie nicht mehr behandeln. Vorsorgliche augenärztliche Untersuchungen bei Kindern ermöglichen ein frühzeitiges Erkennen von Fehlsichtigkeiten.

Die verschiedenen Formen von Fehlsichtigkeiten

Myopie (Kurzsichtigkeit)

Bei der Kurzsichtigkeit werden entfernte Gegenstände nicht scharf gesehen. Zumeist ist ein zu langer Augapfel der Grund dafür. Die eintreffenden Lichtstrahlen werden zu stark gebrochen und daher bereits vor der Retina (Netzhaut) gebündelt. Betroffene Kinder müssen sich einem Objekt mehr nähern um es zu erkennen. Typisches Beispiel ist, dass in der Schule an der Wandtafel geschriebenes nicht mehr gut erkannt wird. Durch die vermehrte Anstrengung beim Betrachten von entfernten Gegenständen können so auch Kopfschmerzen entstehen. Diese Fehlsichtigkeit kann durch sog. Zerstreuungslinsen in Form einer Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden.

Hyperopie (Weitsichtigkeit)

Die Weitsichtigkeit ist gekennzeichnet durch eine Sehschwäche im Nahbereich. Hier ist das Auge sozusagen zu kurz, die Lichtstrahlen vereinigen sich erst hinter der Retina (Netzhaut), weshalb beim Lesen eines Buches der Text unscharf erscheint. Das Kind hat Schwierigkeiten beim Lesen, wird schnell müde und unkonzentriert oder hat Kopfschmerzen. Zur Korrektur werden bei der Weitsichtigkeit Brillen mit Sammellinsen angepasst. Alternativ können auch hier Kontaktlinsen eingesetzt werden.

Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)

Ist die Hornhautwölbung ungleichmässig, so spricht man von einem Astigmatismus (Hornhautverkrümmung), auch Stabsichtigkeit genannt. Die Bezeichnung kommt daher, dass einfallende Lichtstrahlen auf der Netzhaut nicht als Punkt, sondern stabförmig (verzerrt) gebündelt werden. Auch diese Form der Fehlsichtigkeit ist meist angeboren, kann aber seltener auch nach Verletzungen der Hornhaut auftreten. Ausgleichen lässt sich der Astigmatismus durch Kontaktlinsen oder Brillen mit speziellen Zylindergläsern.

Ohne Behandlung droht eine Schwachsichtigkeit

Die Amblyopie bezeichnet eine Sehminderung, welche im Kindesalter während der Entwicklung des Sehsystems entstehen kann. Sie kann sich infolge unzureichender Stimulation des Hirnareals welches für das Sehen zuständig ist (visueller Cortex) ausbilden. Es kann eines, oder aber beide Augen betroffen sein. Als Auslöser kommen alle Veränderungen in Frage welche zu einer gestörten oder unzureichenden Aufnahme von Seheindrücken führen. Beispiele für Amblyopien sind;

  • Schielamblyopie: das einseitige Schielen ist die häufigste Ursache der Ambylopie

  • Ametropische/Anisometropische Amblyopie: Fehlsichtigkeiten

  • Deprivationsamblyopie: Abdeckung eines Auges (z.B. Ptose) oder Trübungen (Hornhauttrübung, Katarakt, u.a.)

Bei Säuglingen kann bereits eine kurzzeitige Abdeckung eines Auges zur Schwachsichtigkeit führen! Hat sich eine Amblyopie entwickelt, so lässt sie sich nur innerhalb der Zeit behandeln in welcher die Entwicklung des Sehsystems noch nicht abgeschlossen ist – ca. bis zum 10. Lebensjahr. Danach ist sie irreversibel. Zur Früherkennung der Amblyopie sollten rechtzeitige augenärztliche Untersuchungen in regelmässigen Abständen erfolgen.

Regelmässige Untersuchung der Augen

Fehlsichtigkeiten treten familiär gehäuft auf. Allerdings entwickeln sie sich in vielen Fällen auch einfach im Laufe des Lebens. Wenn die Diagnose gestellt ist, lassen sich Fehlsichtigkeiten in aller Regel gut durch Brillen oder Kontaktlinsen korrigieren. Bei selbst betroffenen Eltern lohnt sich eine vorsorgliche Augenuntersuchung des Kindes. Nur frühzeitig erkannte und behandelte Fehlsichtigkeiten können die Entstehung einer Schwachsichtigkeit verhindern. Generell ist Früherkennung die beste Augenvorsorge! Kontaktieren Sie Ihren Augenarzt in Zürich, gerne führen wir entsprechende Augenuntersuchungen bei Ihrem Kind durch, beraten Sie und helfen bei der Anpassung einer kindergerechten Brille!