Flügelfell (Pterygium)

19.08.2022
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Flügelfell auf Binde- oder Hornhaut

Eine Hautschicht, die plötzlich auf der Augenoberfläche wächst, kann erschrecken. Meist handelt es sich dabei um ein sogenanntes Flügelfell, das in der medizinischen Fachsprache auch als Pterygium (vom griech. Begriff Flügel) bezeichnet wird. Es entsteht meistens im nasenseitigen Augenbereich.

Sonne als Risikofaktor

Einen Hauptrisikofaktor für ein Flügelfell stellt eine starke Sonneneinstrahlung über einen längeren Zeitraum (tritt häufig bei Sportlern wie Surfern und in südlicheren Ländern auf) dar. Vermutlich werden durch die Strahleneinwirkung die Zellen des Bindegewebes aktiviert. Um die Entstehung eines Flügelfells vorzubeugen ist es daher sinnvoll bei starker Sonneneinstrahlung eine Sonnenbrille zu tragen. Zudem sind Frauen öfter betroffen als Männer. Trotz dieses Zusammenhangs ist die genaue Ursache noch nicht geklärt.

Unterschiedlich starke Einschränkungen möglich

Ein Flügelfell kann in einigen Fällen keine Beschwerden verursachen, jedoch kosmetisch stören. In anderen Fällen können Symptome wie eine Rötung, Reizung und ein Jucken des Auges auftreten. Je nachdem wo sich das Pterygium befindet, kann auch die Sicht beeinträchtigt sein und eine Hornhautverkrümmung entstehen.

Blickdiagnostik durch Augenarzt

Für den Augenarzt stellt ein Flügelfell in der Regel einen eindeutigen, mit freiem Auge erkennbaren Befund auf der Binde- oder Hornhaut des Auges dar. Um zu beurteilen, ob der Visus beeinträchtigt ist, wird ein Sehtest durchgeführt.

Um die Diagnose zu sichern, kann ein Teil des Flügelfells, nachdem es entfernt wurde, mit einer Gewebeprobe untersucht werden.

Beobachtung oder Operation

Die Behandlung eines Flügelfells richtet sich nach den Beschwerden und ob es vom Betroffenen als kosmetisch störend empfunden wird.

Möglich ist, bei fehlenden Einschränkungen, eine Beobachtung durch regelmässige augenärztliche Kontrollen. Zudem werden häufig befeuchtende Augentropfen eingesetzt.

Sind Beschwerden vorhanden oder wünscht der Patient eine Operation so wird das Flügelfell chirurgisch (PECA-Operation) entfernt. Der dabei entstehende Gewebedefekt wird durch einen eigenen Bindehautbereich, einen sogenannten „flap“, gedeckt. Dadurch kommt es in der Regel zu einer guten Abheilung und keiner Abstossung des Gewebes, da die eigene Bindehaut verwendet wird. Der Bereich in dem diese entnommen wurde, wird durch einen Fibrin-Kleber verschlossen. Anschliessend muss für einen bestimmten Zeitraum Cortison in Tropfenform ins Auge gegeben werden. In einigen Fällen tritt ein Flügelfell nach einer operativen Entfernung erneut auf.

Fazit

Ein Flügelfell kann kosmetisch, aber auch das Sehen stören. Eine operative Entfernung ist in der Regel problemlos möglich, dennoch kann es nach dem Eingriff zu einem erneuten Auftreten kommen. Vorbeugend sollten bei starker Sonnenbestrahlung Vorsichtsmassnahmen wie das Tragen einer Sonnenbrille ergriffen werden. Haben Sie Fragen oder leiden Sie an einem Flügelfell? Zögern Sie nicht und vereinbaren Sie einen Termin. Ihre Augenärzte in Zürich Wallisellen behandeln Sie gerne!