Iris-Heterochromie –
Unterschiedliche Augenfarben

Relativ selten beim Menschen

Wenn die Augen eine unterschiedliche Farbe haben, so wird dies als Heterochromie bezeichnet. Sie wird häufiger in der Tierwelt als beim Menschen beobachtet und besitzt in der Regel keinen krankheitswert. In sehr seltenen Fällen kann es im Rahmen von bestimmten Augenerkrankungen zu einer Änderung – bei vorher gleicher Farbe an beiden Augen – der Pigmentierung der Iris (Regenbogenhaut) kommen. Zum Ausschluss von solchen Erkrankungen des Auges sollte bei Farbänderungen der Regenbogenhaut eine Untersuchung beim Augenarzt erfolgen.

Unsere Augenfarbe

Die Regenbogenhaut, griechisch Iris (Regenbogen) eine ringförmige, muskuläre Struktur die hinter der Hornhaut (Kornea) liegt. Das Zentrum der Regenbogenhaut, ihre Öffnung, ist die Pupille. Durch Kontraktion der Muskulatur kann deren Weite verstellt werden. Die Iris bestimmt die Farbe unserer Augen. Sie wird von der Ausprägung der Pigmentierung bestimmt, welche ihrerseits genetisch definiert ist. Die Pigmentierungs-Stärke meint dabei die Menge an vorhandenem Melanin – eine farbgebende Substanz (Pigment), welche auch in unserer Haut und Haaren enthalten ist. Nach der Geburt sind unsere Augen zunächst blau und während der ersten Monate und teilweise Jahre vervollständigt sich der Pigmentgehalt und entwickelt sich die eigentliche Augenfarbe. Abhängig von der Melaninmenge entwickeln sich unterschiedliche Augenfarben:

Je mehr Melanin in der Regenbogenhaut eingelagert ist, desto grösser ist der Schutz des Auges vor den UV-Strahlen der Sonne. Analoges gilt für die Haut. Eine evolutionsbiologisch sinnvolle Entwicklung – Menschen die ursprünglich aus der Äquatornähe stammen waren stärker der Sonne ausgesetzt und weisen daher eine dunklere Haut- und Augenfarbe zum Schutz gegen Sonnenstrahlung auf.

Ursachen für verschiedene Augenfarbe

Zu den häufigsten Ursachen Augenfarb-Differenzen beim Menschen gehört die Entzündung der Iris (Regenbogenhaut), sog. Iritis oder Uveitis anterior. Sie tritt häufig im Rahmen von immunologisch bedingten Erkrankungen auf (Multiple Sklerose, Rheumatologische Erkrankungen, Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, u.a.). Seltener kann eine Iris-Heterochromie auch im Rahmen von Erkrankungen des Nervus sympathicus sein.
Ein weiterer möglicher Grund für eine Farbdifferenz der Augen kann eine vererbte Erkrankung sein. So geht zum Beispiel das Waardenburg-Syndrom, eine äussersts selten auftretende genetische Krankheit mit unterschiedlichen Augenfarben einher und Betroffene leiden zudem an einer Gehörlosigkeit.

Fuchs-Uveitis-Syndrom

Die Heterochromie-Zyklitis (auch Fuchs-Uveitis-Syndrom) ist eine chronisch-wiederkehrende Regenbogenhaut-Entzündung (Iritis bzw. Uveitis anterior). Es betrifft in den meisten Fällen ein Auge und die verläuft mit geringen oder gar keinen Beschwerden. Auffällig ist hingegen, dass das betroffene Auge heller ist als das Partnerauge. Ursachen sind keine bekannt. Man vermutet Virusinfektionen als Auslöser. Augenärztliche Kontrollen sind erforderlich, da die Gefahr einer vorzeitigen Katarakt-Entstehung besteht. Auch liegt ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Grünen Stars vor.

Das Sehvermögen ist zumeist nicht beeinträchtig

Der unterschiedliche Pigmentgehalt der Regenbogenhaut hat in den allermeisten Fällen keinen Einfluss auf das Sehvermögen. Wenn es im Rahmen einer Entzündung (Uveitis) zur einer Farbänderung gekommen ist, so kann es bedingt durch die entzündliche Reaktion an sich zu einer Sehverschlechterung kommen.

Ist die Iris-Heterochormie gefährlich?

Grundsätzlich nicht. Die Heterochromie ist zumeist eine harmlose Erscheinung und hat keinerlei Einfluss auf die Sehfähigkeit oder die Augengesundheit. Allerdings kann es in manchen Fällen auf dem Boden einer entzündlichen Erkrankung der Regenbogenhaut (Uveitis anterior), einer anderen Erkrankung (vor allem aus dem immunologischen Kreis) oder Einer Störung im Bereich des Nervensystems (Nervus sympathicus) entstehen. Aus diesem Grund sollten insbesondere neu aufgetretene Farbänderungen eines Auges augenärztlich abgeklärt werden. Kontaktieren Sie uns für einen Termin in Zürich Wallisellen!