Pseudoexfoliationssyndrom

22.08.2022
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Erkrankung betrifft den ganzen Körper

Bei dem sogenannten Pseudoexfoliationssyndrom sind neben den Augen auch andere Organe (Niere, Herz, Gehirn) betroffen. Das Syndrom zeichnet sich im Auge durch die Ansammlung von Amyloiden (Eiweiss) in der Linse oder im Abflusssystem des Kammerwassers (Kammerwinkel) aus.

Eindeutige Ursache unklar

Obwohl die Ursache des Pseudoexfoliationssyndrom bisher nicht eindeutig geklärt ist, gibt es verschiedene Vermutungen. Bestimmte wissenschaftliche Untersuchungen gehen von Entzündungsabläufen und oxidativem Stress aus, andere von erblichen Faktoren. Zudem gibt es Hinweise das ein Pseudoexfoliationssyndrom begünstigt wird durch einen erhöhten Homocystein-Spiegel, der kardiovaskuläre Erkrankungen verursachen kann.

Bestimmte Faktoren erhöhen das Erkrankungsrisiko

Risikofaktoren für ein Pseudoexfoliationssyndrom sind neben dem weiblichen Geschlecht ein höheres Lebensalter (über 70 Jahre). Die Erkrankung ist bei Bewohnern von nördlichen Ländern deutlich häufiger anzutreffen als an anderen Orten auf der Welt. Insgesamt tritt das Syndrom bei bis zu 0,5% der Bevölkerung auf.

Zu Beginn kaum Beschwerden vorhanden

Ein Pseudoexfoliationssyndrom liegt anfänglich in der Regel nur in einem Auge vor, später kann auch das andere Auge betroffen sein. Da ein Pseudoexfoliationssyndrom jedoch meist keine Symptome verursacht, ist es schwierig zu diagnostizieren. Erst bei Komplikationen wie einem Pseudoexfoliationsglaukom (Grünen Star) können, durch die Sehnervenschädigung, Einschränkungen oder Ausfälle im Gesichtsfeld (Skotome) auftreten.

Komplikationen durch Verlegung des Kammerwinkels

In einer augenärztlichen Untersuchung mit der Spaltlampe sowie einer Begutachtung des Kammerwinkels (Gonioskopie) können bestimmte auffällige Befunde festgestellt werden. Dazu gehören Eiweiss-Ablagerungen in der Linse oder im Kammerwinkel. Durch die Ablagerungen kann es zu einem Verschluss des Kammerwinkels kommen, wodurch das Kammerwasser nicht mehr abfliessen kann und sich so der Druck im Auge erhöht. So kann ein grüner Star (Glaukom) entstehen, bei dem es durch einen Anstieg des Augendrucks zu einer vermehrten Druckausübung auf den Sehnerven kommt und so eine Schädigung resultiert.

Keine ursächliche Behandlung möglich

Obwohl das Syndrom nicht ursächlich behandelt werden kann, so kann eine Behandlung eine weitere Schädigung des Auges verhindern. Ist der Augendruck erhöht, so kann dieser durch Augentropfen gesenkt werden. Ein verschlossener Kammerwinkel kann durch eine Laserbehandlung oder einen operativen Eingriff wieder geöffnet werden. Gibt es dadurch keine Verbesserung des erhöhten Augendrucks, so muss unter Umständen die Linse entfernt werden.

Fazit

Obwohl ein Pseudoexfoliationssyndrom zu Beginn kaum Symptome verursacht, kann es das Auge schwer schädigen. Insbesondere wenn durch einen erhöhten Augendruck ein Pseudoexfoliationsglaukom (Grüner Star) entsteht, das den Sehnerven irreversibel schädigt und so zu schwerwiegenden Sehstörungen führt. Eine frühzeitige Diagnose kann schwere Schäden verhindern. Daher ist es besonders wichtig, augenärztliche Kontrollen regelmässig wahrzunehmen.

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