Was hat es mit dem
«Schlafsand» im Auge auf sich?

«Schlaf im Auge», «Schlafsand» oder «Ziger» kennt jedes Kind. Schliesslich erzählt man ihnen gerne vom Sandmännchen, der Sand in die Augen streut, damit die Menschen friedlich einschlafen und süss träumen. So märchenhaft die Erklärung anmutet, steckt hinter Schlafsand ein ganz natürliches Phänomen.
Was genau ist Schlafsand und woher kommt er? Wann ist er harmlos – und wann könnte er ein Hinweis auf eine Erkrankung sein? Wir klären in diesem Beitrag auf.
Woraus besteht Schlafsand?
Fast alle Menschen bemerken nach dem Schlafen krümelige oder schleimige Rückstände, vor allem in den inneren Augenwinkeln.
Es handelt sich dabei um eine Mischung aus:
- getrockneter Tränenflüssigkeit,
– Sekret der Meibom-Drüsen,
– Schleim aus der Bindehaut, - abgestorbenen Haut- und Schleimhautzellen,
- kleinen Staub- und Schmutzpartikeln.
Schlafsand entsteht, weil die Tränenflüssigkeit im Schlaf langsamer fliesst und das Auge geschlossen bleibt. Dadurch können Reinigungs- und Schutzstoffe nicht wie tagsüber abtransportiert werden, sondern trocknen ein.
Wie sollte man mit Schlaf im Auge umgehen?
In den allermeisten Fällen braucht Schlafsand keine Behandlung, sondern kann mit einfachen Pflegemassnahmen entfernt und vorgebeugt werden. Generell gilt: Waschen, nicht reiben.
Tipps zur Entfernung und Vorbeugung:
- Sanfte Reinigung:
Morgens die Augenwinkel mit lauwarmem Wasser und einem sauberen, fusselfreien Tuch abwischen. Gerade bei Patient:innen mit chronisch trockenen Augen oder Lidrandentzündungen (Blepharitis) ist Lidrandhygiene wichtig.
- Augenhygiene beachten:
Vor allem bei Kontaktlinsentragenden ist gründliche Sauberkeit entscheidend.
- Ausreichend schlafen:
Ein gesunder Schlafrhythmus unterstützt die natürliche Augenfunktion.
- Raumluft verbessern:
Bei trockener Heizungsluft oder Klimaanlagen können Luftbefeuchter helfen.
- Blickpausen bei Bildschirmarbeit:
Bewusstes Blinzeln schützt die Augen vor dem Austrocknen.
Wann ist eine medizinische Behandlung bei Schlafsand notwendig?
Wenn der «Schlaf im Auge» ungewöhnlich stark auftritt oder dieser die Farbe verändert, sollte eine augenärztliche Abklärung erfolgen. Je nach Ursache kann dann eine gezielte Behandlung erfolgen – etwa mit antibiotischen Augentropfen bei bakteriellen Entzündungen oder mit künstlicher Tränenflüssigkeit bei trockenen Augen. Paradoxerweise reagieren trockene Augen bisweilen auch mit starkem Tränen, was auch die Menge an Schlafsand erhöht. Übrigens bieten wir mit Intense Pulsed Light (IPL) eine moderne, nicht-invasive Methode zur effektiven Behandlung trockener Augen an. Hier erfahren Sie mehr zur IPL-Therapie.
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