Schwachsichtigkeit
des Auges (Amblyopie)

19.08.2022
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Binokulares Sehen ermöglicht räumlichen Eindruck

Wenn ein Auge schwächer ist und ein schlechteres Sehvermögen hat als das andere, so liegt bei diesem Auge eine Schwachsichtigkeit oder Amblyopie vor.

Unser Sehen ist normalerweise binokular, d.h. es kann dreidimensional gesehen werden, indem verschiedene Seheindrücke aus beiden Augen im Gehirn miteinander verschmolzen werden und so ein einheitliches Bild entsteht. Eine Schwachsichtigkeit entsteht wenn im Gehirn die Verschmelzung der visuellen Eindrücke aus beiden Augen gestört ist.

Verstärkte Nutzung des gesunden Auges schwächt das andere

Die Ursache dafür kann in Erkrankungen oder Fehlsichtigkeiten liegen, welche das Sehen beeinträchtigen. Eine Kurz- oder Weitsichtigkeit in einem Auge kann dazu führen, dass der Seheindruck in diesem Auge in die Ferne oder Nähe weniger klar ist und das entsprechende Auge weniger genutzt wird. Zu den häufigsten Augenerkrankungen, die zu einer Schwachsichtigkeit führen, gehören das Schielen (v.a. bei Kindern) oder eine Trübung der Linse (Grauer Star). Seltener kann auch ein starkes Schlupflid durch eine Verdeckung des Auges zu einer Schwachsichtigkeit (Amblyopie) führen.

Indem mit einem Auge schlechter gesehen wird, wird das andere verstärkt genutzt, das schwächere Auge hingegen weniger. Der entsprechende Teil des schwächeren Auges im Gehirn wird zu wenig genutzt und bildet sich zu wenig aus.

Symptome einer Schwachsichtigkeit sind ein vermindertes Sehvermögen, welches nicht durch Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert werden kann. Zudem ist in der Regel auch das, durch das binokulare Sehen, entstehende räumliche Sehen beeinträchtigt.

Schwachsichtigkeit bei Kindern besonders häufig

In der Bevölkerung in der Schweiz und in Europa sind etwa 5% der Personen von einer Schwachsichtigkeit betroffen. Besonders Babys und Kinder sind gefährdet, da sich das Sehvermögen in dieser Zeit erst entwickeln muss und daher besonders störanfällig ist. Ab einem bestimmten Alter, meist ab dem frühen Jugendalter, sinkt das Risiko eine Amblyopie neu zu entwickeln. Eine schon vorliegende Schwachsichtigkeit kann sich jedoch dennoch weiter verstärken.

Fehlsichtigkeiten und Augenerkrankungen als Risikofaktoren

Bestimmte Faktoren können das Risiko für eine Schwachsichtigkeit erhöhen. Dazu gehören starke Erkrankungen oder Fehlsichtigkeiten, die das Sehvermögen beeinträchtigen. Dazu zählen Schielen, ein hängendes Augenlid (Ptose) oder das Bestehen eines grauen Stars, aber auch genetische Belastungen oder eine Frühgeburt.

Frühzeitige Diagnostik besonders wichtig!

Die Diagnose einer Schwachsichtigkeit kann der Augenarzt in einer ausführlichen augenärztlichen Untersuchung stellen. Dazu wird unter anderem ein Sehtest durchgeführt. Bei Kleinkindern, bei denen noch kein regulärer Sehtest erfolgen kann, wird der Augenhintergrund untersucht, mit einem Skiaskopie wird das Auge beleuchtet und die Reaktion auf Seheindrücke beurteilt.

Zur Vorbeugung bzw. rechtzeitigen Erkennung einer Schwachsichtigkeit (Amblyopie) ist es wichtig, dass bei Kindern bis zu einem Alter von 3 Jahren die Augen einmal durch einen Augenarzt untersucht werden. Sind bestimmte Risikofaktoren bekannt, so sollte bereits bei Babys zwischen 6 und 12 Monaten eine augenärztliche Untersuchung erfolgen.

Ursache muss beseitigt und schwächeres Auges gefördert werden

Die Behandlung zielt darauf ab, das schwachsichtige Auge stärker zu beanspruchen und die Ursache der Amblyopie zu therapieren. Bei einem grauen Star wird beispielsweise die getrübte Linse durch eine neue, klare Kunstlinse ersetzt. Fehlsichtigkeiten werden durch Sehhilfen korrigiert, bei einem Schielen wird das gesunde, nicht-schielende Auge abgeklebt. In einem Sehtraining (Orthoptik) kann zudem geübt werden, das schwachsichtige Auge wieder mehr zu nutzen.

Fazit

Eine Schwachsichtigkeit der Augen liegt besonders häufig bei Kindern vor und kann in der Regel gut behandelt werden. Wichtig ist jedoch eine rechtzeitige Erkennung, um eine optimale Therapie beginnen zu können. Unbehandelt kann eine Amblyopie schwere Folgen haben und das Sehvermögen dauerhaft schwer schädigen.

Haben Sie oder ihr Kind Beschwerden oder möchten Sie eine Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen? Zögern Sie nicht und vereinbaren Sie einen Termin. Ihre Augenärzte in Zürich Wallisellen sind gerne für Sie da!