Sinusthrombose

22.08.2022
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Blutungen und zu geringe Sauerstoffversorgung

Wie jedes Gefäss im menschlichen Körper können auch Gefässe im Auge oder Gehirn durch Blutgerinnsel verstopfen. Wird das Venensystem im Gehirn, der Sinus durae matris verstopft, so wird dies als Sinusthrombose bezeichnet und kann schwerwiegende Folgen haben. Durch die Verlegung der Blutgefässe steigt der Druck im umgebenden Hirngewebe und Blutungen können auftreten. Zudem ist die Sauerstoffversorgung durch den unterbrochenen Blutfluss reduziert bis unterbunden.

Symptome können auch die Augen betreffen

Zeichen einer Sinusthrombose sind teils sehr starke Kopfschmerzen, epileptische Anfälle, psychische Beschwerden, leichte Sehstörungen bis hin zum vollständigen Verlust des Sehvermögens und Hirndruckzeichen wie Übelkeit und Erbrechen. Ist eine Entzündung die Ursache für die Sinusthrombose, so kann auch Fieber auftreten.

Der Abschnitt der am häufigsten von einer Thrombose betroffen ist, ist der Sinus cavernosus. Eine solche kann sich insbesondere durch Symptome an den Augen äussern. Typische Zeichen sind hervortretende Augäpfel (Exophthalmus) oder eine gerötete Bindehaut. Ein weiteres mögliches Symptom ist die, durch den Druck des verlegten Sinus auf die entsprechenden Hirnnerven verursachte Lähmung von Muskeln, die die Augenbewegung ermöglichen.

Entzündliche und nicht-entzündliche Ursachen

Die Ursachen einer Sinusthrombose können Infektionen wie eine Hirnhaut- oder Nasennebenhöhlenentzündung sein. Bei einer Sinus-cavernosus-Thrombose handelt es sich meist um Entzündungen im Ohr, Gesicht (z.B. ein Furunkel) oder im Bereich des Auges (z.B. eine Abszess an den Augenlidern) oder auch andere Auslöser wie Faktoren, die die Blutgerinnung erhöhen, wie beispielsweise die Einnahme der Antibabypille, Rauchen, eine Schwangerschaft, Tumore oder Autoimmun- und Gefässerkrankungen. Auch genetische Erkrankungen, die die Verklumpung des Blutes fördern, können zu einer Sinusthrombose führen.

Bildgebung als Mittel der Wahl in der Diagnostik

Eine Sinusthrombose kann durch Untersuchungen wie eine CT- oder eine MR-Untersuchung und im Speziellen mit einer Angiographie festgestellt werden. In den Befunden zeigen sich neben dem verstopften Gefäss, ebenso wie in der augenärztlichen Untersuchung, ein erhöhter Hirndruck und seine Folgen. Dies sind im Bereich des Gehirns meist Blutungen, im Auge hingegen eine Schwellung der Austrittsstelle des Sehnerven in der Netzhaut (Stauungspapille). Auch die Erhöhung eines bestimmten Blutwertes, das sogenannte D-Dimer, weist auf das Vorliegen eines verstopften Gefässes bzw. einer Thrombose hin. Erhöhte Entzündungswerte können für eine infektiöse Ursache sprechen.

Therapie zur Hirndrucksenkung und Wiederherstellung der Durchblutung

Die Therapie zielt darauf ab die Thrombose aufzulösen und so die Blutversorgung wieder herzustellen und den erhöhten Druck im Gehirn zu reduzieren. Um das verklumpte Blut zu verdünnen, werden Medikamente wie Heparin eingesetzt. Entzündungen werden durch die Gabe von Antibiotika behandelt. Sind diese Massnahmen nicht ausreichend, ist es unter Umständen notwendig, Nervenwasser (Liquor) abzulassen oder die Thrombose in einer Operation zu entfernen, um den Hirndruck zu senken.

Fazit

Eine Sinusthrombose ist eine ernste und unter Umständen lebensbedrohliche Erkrankung, die es gilt rechtzeitig zu erkennen. Sollten die genannten Symptome und Beschwerden auftreten, muss umgehend eine ärztliche Abklärung und Behandlung erfolgen! Sind bestimmte Risikofaktoren vorhanden oder haben Sie bereits einmal an einer Sinusthrombose gelitten, so sollte dies unbedingt mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Insbesondere auf die Einnahme der Antibabypille, insbesondere in Kombination mit Rauchen, sollte unbedingt verzichtet werden. Haben Sie Fragen? Ihre Augenärzte in Zürich Wallisellen untersuchen und beraten Sie gerne!