Orthoptik

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Was ist Orthoptik?

Der Begriff Orthoptik kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „richtiges Sehen“ – in unserem heutigen Verständnis ist damit jener Fachbereich der Augenheilkunde gemeint, welcher sich mit Schielerkrankungen befasst. Dazu zählen jedoch nicht nur das typische, umgangssprachlich genannte „Schielen“ (Strabismus), sondern weitere Augenerkrankungen wie Doppelbilder (Prismen) und Augenzittern (Nystagmus). Es handelt sich hierbei um die häufigsten Probleme, weswegen Patienten/Patientinnen von Ihrem Augenarzt/Ihrer Augenärztin in Wallisellen zur Orthoptik weitergeleitet werden. Zu den gängigen Symptomen gehören Lese- und Konzentrationsschwierigkeiten, häufige Kopfschmerzen und/oder ein auffällig häufiges Augenzwinkern. Nebst erblich bedingten Faktoren kommen weitere Ursachen wie Frühgeburt, Schädel-Hirn-Traumata, Augenhöhlen-Frakturen (Orbitafrakturen) oder eine Kopfschiefhaltung in Frage.

Strabismus (Schielen): Diagnose und Therapie

Strabismus bezeichnet eine Fehlstellung der Augen, bei welcher mindestens ein Auge von der normalen Augenachse abweicht – das heisst die Sehachsen sind nicht mehr parallel. Der Schielwinkel kann dabei von “kaum zu erkennen” bis “deutlich sichtbar” sein. Die meisten Formen des Strabismus werden vererbt und machen sich bereits vor dem 2. Lebensjahr bemerkbar. Diese Tatsache ist der Grund, weshalb das Schielen bereits bei den üblichen Früherkennungsuntersuchungen beim Kinderarzt/bei der Kinderärztin – und bei konkretem Verdacht beim Augenarzt/bei der Augenärztin – abgeklärt werden. Regelmässige Untersuchungen werden aus diesem Grund insbesondere für Kinder bis 6 Jahre empfohlen. Der Cover-Test stellt dabei eine der wichtigsten Untersuchungsmethoden dar: Die Augen werden abwechslungsweise mit einer Hand abgedeckt, sodass jeweils ein Auge „auf sich alleine gestellt ist“. Sollte bei diesem Auge eine Schwäche bestehen, wird es – bei fehlender Führung durch das gesunde Auge – mehr oder weniger stark von seiner Achse abweichen. Dies nennt man latentes Schielen oder Begleitschielen – es wird nur zu beobachten, wenn die Zusammenarbeit beider Augen gestört wird. Grundsätzlich gilt: Je früher ein Strabismus entdeckt wird, desto besser ist die Prognose und die Chance, dem Schielen ohne einen chirurgischen Eingriff entgegenwirken zu können.

Doppelbilder (Prismen): Diagnose und Therapie

Auch bei Prismen liegt eine Winkelfehlsichtigkeit vor – das heisst das betroffene Auge richtet seinen Fokus nicht genau aufs Zentrum, sondern ein wenig daneben. Dieses Verhalten lässt sich dadurch begründet, dass es eine ungleiche Kraftverteilung der Augenmuskeln gibt.

Diese Art des Schielens ist jedoch – im Vergleich zum „normalen“ Strabismus – von aussen nicht zu erkennen und daher „versteckt“. Sie kann nur durch spezifische Tests ausfindig gemacht werden. Zu diesen Tests zählt der Kreuztest: Prismen liegen vor, wenn das Kreuz verschoben ist – das heisst die waagrechte und senkrechte Linie, die jeweils von einem Auge abgebildet werden, sich nicht in der Mitte treffen – das Kreuz ist folglich „verschoben“. Zur Korrektur können Prismengläser verwendet werden, die speziell keilförmig geschliffen werden und dadurch das Licht so brechen, dass der optische Mittelpunkt entsprechend verschoben wird. Die vorausgehenden Messungen erfordern spezialisiertes Wissen und Erfahrung, weshalb in einem solchen Fall ratsam ist, eine/n Prismenspezialsiten/in aufzusuchen. Das Problem des versteckten Schielens ist, dass es häufig erst sehr spät entdeckt wird. Das liegt einerseits daran, dass viele keine perfekt parallele Augenachsen aufweisen. Eine gewisse Abweichung also normal ist, andererseits treten Symptome wie Kopfschmerzen und Doppelbilder meist erst bei sehr starker Asymmetrie und/oder bei grosser Anstrengung auf.

Nystagmus (Augenzittern): Diagnose und Therapie

Das Grundproblem beim Nystagmus liegt darin, dass das Auge kein scharfes Bild zu produzieren vermag und das Sehvermögen somit stark eingeschränkt ist. Das Gehirn versucht dies auszugleichen, indem es die Augen ruckartig hin und her bewegen lässt. Diese Bewegungen sind unwillkürlich und von den Betroffenen nicht kontrollierbar – dies kann mitunter zu einer grossen Belastung führen.

Es werden verschiedene Formen des Nystagmus unterschieden – unter anderem gibt es eine Unterscheidung zwischen einem angeborenen und einem erworbenen Nystagmus. Der erworbene (und somit sekundäre) Nystagmus kann eine Vielzahl von Ursachen haben, dazu zählen unter anderem Hirnverletzungen, Schäden am Gleichgewichtsorgan oder Medikamente. Während ein angeborener Nystagmus nur schwer behandelt werden kann, stehen die Chancen auf eine Wiederherstellung des Sehvermögens bei einem erworbenen Nystagmus deutlich besser. Zur definitiven Diagnose erfolgt zunächst eine Untersuchung mit der sogenannten Frenzel-Brille. Diese ermöglicht es dem Augenarzt/der Augenärztin die autonomen Augenbewegungen ohne äussere Einflüsse und objektiv zu beobachten, denn die Brille verhindert durch ihre verschwommene Optik, dass der Patient/die Patientin etwas mit den Augen fixieren kann. Zur Therapie stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, unter anderem eine chirurgische Rekonstruktion oder Spritzen. Es ist von grösster Wichtigkeit, im Vorfeld die genaue Ursache des Nystagmus festzustellen, damit diese adäquat behandelt werden kann.

Sollten Sie an dieser Stelle weitere Fragen zur Orthoptik oder einem andern augenärztlichen Thema haben, zögern Sie nicht sich bei uns zu melden! Unsere Spezialisten/innen der Augenarztpraxis in Wallisellen helfen Ihnen jederzeit gerne weiter. Gerne geben wir Ihnen den nötigen Einblick, damit Sie mehr Durchblick bekommen!

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