Vorsorgliche Augenuntersuchungen
beim Kind

22.08.2022
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Wichtig für die Entwicklung des Kindes

Gutes Sehen ermöglicht uns bereits in der Kindheit die Orientierung in der Umwelt, das Erkunden der Umgebung und das Lernen von Lesen und Schreiben. Es ist daher für die motorische und geistige Entwicklung eines Kindes von zentraler Bedeutung. Der Sehsinn besteht von Geburt an, die Sehschärfe sowie das Zusammenspiel der Augen müssen allerdings erst noch ausreifen. Besonders in dieser Phase, während der Reifung des Sehsystems, können Erkrankungen und Veränderungen an den Augen daher bleibende Schäden zur Folge haben. Augenärztliche Untersuchungen in regelmässigen Abständen können Ihr Kind vor Augenerkrankungen schützen.

Ausreifung des Sehsystems

Mit der Geburt startet die Entwicklung des Sehsinnes. Während die Sehschärfe (Visus) in den ersten sechs Lebensmonaten noch bei etwa 15% liegt, erreicht ein 5-jähriges Kind durchschnittlich 80% der vollen Sehschärfe. Ebenso müssen das Zusammenspiel beider Augen, das Erkennen und Unterscheiden von Farben sowie das Gesichtsfeld erst noch erlernt werden bzw. ausreifen. Damit dieser Prozess stattfinden kann, ist das Sehsystem auf kontinuierliche Seheindrücke angewiesen. Erkrankungen und Veränderungen im Bereich der Augen im Kindesalter können die Entwicklung des Sehsinnes daher massgeblich stören und eine verminderte Sehfähigkeit zur Folge haben.

Welche Sehstörungen im Kindesalter können durch Augenvorsorge erkannt werden?

Die beiden häufigsten Formen von Augenproblemen bei Kindern sind Schielerkrankungen und Fehlsichtigkeiten (häufiger die Weitsichtigkeit). Die Veränderungen können so diskret sein, dass sie weder von den Eltern noch vom Kind selbst bemerkt werden; das Kind hat keine Beschwerden, oder es ist noch zu klein um sich mitzuteilen. Beide Erkrankungen können durch augenärztliche Untersuchungen erkannt und behandelt werden.

Wichtige Augenkrankheiten die bei Kindern auftreten und bei der Vorsorgeuntersuchung der Augen überprüft werden sind:

  • Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit (Fehlsichtigkeiten)

  • Schielen

  • Erkrankungen der Netzhaut

  • Angeborene Kataraktformen (Grauer Star)

  • Retinoblastom (Tumor der Netzhaut)

  • Glaukom (angeborener grüner Star)

  • Erkrankungen der Tränenorgane

Gefahr der Entwicklung einer Schwachsichtigkeit

Die Schwachsichtigkeit, auch Amblyopie, bezeichnet eine Sehschwäche die aufgrund einer mangelnden Entwicklung des Sehsystems entsteht. Sie ist der häufigste Grund für Seheinschränkungen beim Kind. Vor allem Störungen und Erkrankungen der Augen die zu ungleichmässigen Seheindrücken beider Augen führen – beispielsweise unterschiedlich stark ausgeprägte Fehlsichtigkeiten an beiden Augen oder Schielerkrankungen – können das Auge schwachsichtig werden lassen. In der Entwicklungsphase kann nämlich das intakte Auge die eingeschränkte Funktion des kranken noch kompensieren. Wobei Letzteres dann schwachsichtig wird.  Eine erfolgreiche Behandlung ist nur während der Zeit der Reifung des Sehsinns möglich. Wird dies verpasst, so bleibt das betroffene Auge ein Leben lang sehschwach.

Untersuchungen in der Sehschule (Orthoptik)

Damit Erkrankungen der Augen rechtzeitig erkannt und behandelt werden können empfehlen wir stets augenärztliche Kontrollen mit Untersuchungen in der Sehschule (Orthoptik) zu kombinieren. Unsere Orthoptistinnen sind spezialisiert für die Augenuntersuchung von Kindern und helfen insbesondere auch bei der Behandlung von häufigen Augenerkrankungen wie dem Schielen oder Fehlsichtigeiten. Gemeinsam mit den Augenärzten erfolgen auch weitere Untersuchungen wie die Visusprüfung (Sehschärfe) und das Sehen mit beiden Augen (Binokulares Sehen). Bei einer allfällig vorhandenen familiären Belastung der Augengesundheit (vererbbare Augenerkrankungen) führt der Augenarzt zusätzliche spezifische Tests durch.

Wann sollten Kinder augenärztlich untersucht werden?

Die Augengesundheit wird erstmals bei den kinderärztlichen Untersuchungen mitgeprüft. Hier kann der Kinderarzt schwerer Formen von Seheinschränkungen oder beispielsweise einen angeborenen grauen Star feststellen und weiterführende Untersuchungen durch den Augenarzt in die Wege leiten. Bei gesunden Kindern mit Risikofaktoren empfiehlt sich eine erste Kontrolle beim Augenarzt bis zum 1. Lebensjahr. Zu den möglichen Risikofaktoren gehören;

  • Schielen oder Fehlsichtigkeiten bei Eltern oder Geschwistern

  • Frühgeborene Kinder

  • Vererbbare Augenkrankheiten in der Familie

  • Syndrome (z.B. Trisomie 21, Down-Syndrom)

  • Entwicklungsrückstand

Alle anderen Kinder die keinerlei Auffälligkeiten oder Störungen im Bereich der Augen aufweisen sollten ab dem 3. Lebensjahr alle 2 Jahre augenärztlich untersucht werden. Neuartige Augenprobleme beim Kind gehören selbstverständlich sofort in fachärztliche Abklärung. Kontaktieren Sie uns bei:

  • Veränderungen im Bereich der Lider (Rötungen, Schwellungen, Schwierigkeiten die Augen zu öffnen)

  • Störungen der Augenbewegung

  • Änderungen in der Pupillenweite

  • Rote Augen

  • Augenverletzungen (Unfälle, Verätzungen, u.a.)

  • Wenn das Kind Sehstörungen, Augenschmerzen oder andere Beschwerden angibt

Gesunde Kinder-Augen durch Vorsorgeuntersuchungen

Augenerkrankungen können schleichend auftreten und lange unerkannt bleiben. Augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen die Früherkennung und damit rechtzeitige Behandlung von Sehstörungen bei Kindern. In Zusammenarbeit mit unseren Fachspezialistinnen aus der Sehschule bieten Ihnen unsere Ärzte vollumfängliche Kontrolluntersuchungen der Augen Ihres Kindes an. Unsere Praxis ist kinderfreundlich ausgestattet und wir sind besonders für unsere kleinen Patienten bemüht, den Arztbesuch so angenehm wie möglich zu gestalten. Kontaktieren Sie uns für einen Termin in Zürich Wallisellen!