Was beinhaltet ein Sehtest
beim Augenarzt?

22.08.2022
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Soll man für einen Sehtest zum Augenarzt?

Untersuchungen der Sehschärfe gehören zu den Standarduntersuchungen beim Augenarzt. Sie lassen sich daher sehr gut mit einem Check-up der Augen kombinieren. Der Augenarzt kann auf diese Weise den Gesamtzustand der Augen beurteilen und bei einer allfälligen Sehschwäche deren Ursache auf den Grund gehen und entsprechende Behandlungen einleiten; z.B. ein Rezept für eine Brille oder Kontaktlinsen verschreiben. Für eine vollumfängliche Untersuchung der Augen inkl. Sehtest gehen Sie somit vorzugsweise zum Augenarzt.

Der Visus (Sehschärfe)

Die Untersuchung der Sehschärfe (Visus) ist Teil der Standarduntersuchung die bei jeder augenärztlichen Kontrolle durchgeführt wird. Der Visus zeigt die Leistungsfähigkeit des Auges und ist definiert als Vermögen der Augen, zwei nebeneinanderliegende Punkte getrennt wahrzunehmen. Das höchste Auflösungsvermögen liegt dabei im Zentrum der Netzhaut (Retina) und nimmt nach aussen hin stetig ab.

Die Prüfung des Visus erfolgt durch Sehtafeln mit Zahlen, Buchstaben oder Zeichen (Landoltring) in unterschiedlicher Grösse. Für die Bestimmung des Fernvisus werden diese dem Patienten in einer Entfernung von 5 Metern präsentiert. Können alle Zeichen erkannt werden beträgt der Visus 1,0 (= Sehschärfe von 100%). Andernfalls werden stufenweise korrigierte Brillengläser vorgesetzt bis eine 100% Sehschärfe erreicht wird (sofern das Auge ansonsten gesund ist). Mit diesen Werten wird dann eine Sehhilfe (Brille oder Kontaktlinsen) angepasst. Für die Bestimmung des Nahvisus wird analog verfahren, hier werden die Tafeln in einem Abstand von ca. 30cm gezeigt. Damit eine exakte Bestimmung des Visus erfolgt, wird die Brechkraft des Auges stets zusätzlich noch mit dem Computer gemessen (Autorefraktometer).

Weitere Untersuchungen

Für eine gründliche Beurteilung der Augengesundheit führt der Augenarzt, zielgerichtet nach der Fragestellung, weitere spezifische Augen-Tests durch:

Betrachtung der verschiedenen Augenabschnitte

Der Augenarzt prüft die Augenlider, Tränenorgane, Bindehaut, Hornhaut, Linse und weitere Augenstrukturen auf Veränderungen. Zur Beurteilung der hinteren Augenabschnitte wie Netzhaut, Glaskörper und Sehnerv werden die Pupillen, falls nötig, mit Augentropfen weitgestellt und das Auge durch die Spaltlampe untersucht. Zusätzlich kann beispielsweise eine weitere Untersuchung der Netzhaut und ihrer Blutgefässe durch bildgebende Verfahren erfolgen.

Messung des Augeninnendruckes

Auch diese Untersuchung wird an der Spaltlampe durchgeführt. Nach dem die Hornhaut durch Augentropfen unempfindlich gemacht wurde, kann mit einem Messgerät der Augendruck bestimmt werden. Dies ist wichtig, da ein zu hoher Augendruck zur Entwicklung eines Grünen Stars (Glaukom) führen kann.

Gesichtsfeldprüfung

Das Gesichtsfeld beschreibt den Bereich der Umgebung denn das ruhig blickende Auge wahrnimmt. Skotom bezeichnet einen Ausfall in diesem Bereich. Zur Prüfung ob ein Gesichtsfelddefekt vorliegt wird eine Untersuchung namens Perimetrie durchgeführt. Der Patient blickt dabei in eine Art Halbkugel in der kleine Punkte bzw. Lichtmarken unterschiedlicher Grösse und Leuchtstärke an verschiedenen Stellen präsentiert werden. Das Wahrnehmen eines solchen Punktes gibt der Patient durch einen Knopfdruck an.

Prüfung der Augenmotilität

Die Untersuchung der Augenmuskeln ist auch Teil der Basisdiagnostik bei augenärztlichen Untersuchungen. Der Patient fixiert dazu eine vom Augenarzt gehaltene Lichtquelle und folgt deren Ortsänderungen ohne dabei den Kopf zu bewegen. Auf diese Weise kann ein Schielen oder andere Störungen der Augenmuskeln festgestellt werden. Weitere spezifische Tests können in der Sehschule durch die Fachspezialistinnen (Orthoptstinnen) durchgeführt werden.

Prüfung des Farbsehens

Die Untersuchung des Farbsinns kann zum Ausschluss von Störungen der Farbwahrnehmung erfolgen oder wird beispielsweise auch im Rahmen von Gutachten durchgeführt. Die Prüfung erfolgt durch spezielle Tafeln (Ishiara-Tafeln) und Scheiben.

Optische Koherenztomographie

Dieses Untersuchungsverfahren ermöglicht schmerzfrei und ohne das Auge zu berühren, die Untersuchung der Netzhaut. Insbesondere die Beurteilung des Gewebes im Bereich der Macula lutea (Zentrum der Netzhaut) sowie der Papille (Austrittsstelle des Sehnerves) kann heutzutage durch diese Bildgebung exakt und effizient erfolgen. Ähnlich dem Autorefraktometer bei der Bestimmung der Sehschärfe muss der Patient dazu lediglich für kurze Zeit in das Gerät blicken.

Wann zum Augenarzt?

Neu aufgetretene Sehschwächen die man beispielsweise beim Zeitunglesen oder anderen Tätigkeiten bemerkt, sollten stets beim Augenarzt abgeklärt werden. Eine Reduzierung der Sehschärfe kann nämlich auch im Rahmen von Erkrankungen des Auges schleichend oder plötzlich auftreten. Und diese können in der Regel nur durch einen Augenarzt erkannt werden. Bei jeglicher Form von anderen Augenproblemen wie Schmerzen, Rötungen oder Augenbewegungs-Störungen, hat selbstverständlich eine augenärztliche Kontrolle zu erfolgen. Um die Augengesundheit zu wahren werden regelmässige Untersuchungen der Augen empfohlen.

Ob nun präventiv, für ein Gutachten oder bei jeglicher Art von Symptomen der Augen, Ihre Augenärzte in Zürich Wallisellen führen eine vollumfängliche Augenuntersuchung inkl. Sehtest durch und beraten Sie gerne. Vereinbaren Sie einen Termin!